Bergtouren im Rofan

unter der Leitung von Birgit Hecht
vom 28.- 30. Juni 2023

Teilnehmer- Innen: Peter, Martina, Elfriede, Monika, Helmut, Sylvia, Margaretha, Birgit

Mit etwas Verspätung, denn das Navi hat nicht immer Recht, trafen auch die Letzten auf dem Parkplatz der Sonnwendjochbahn in Kramsach ein. Nach herzlicher Begrüßung schulterten wir unsere prallen Rucksäcke. Jeder hatte zusätzlich einen Schlafsack, Hüttenschuhe und Waschzeug dabei, denn so Birgit tags zuvor „übernachten wir in einer Berghütte und net im Hotel“. Über eine Almwiese, nach links am Steinbruch vorbei, durch schattigen Mischwald, zum so genannten Herrgottstein (hier erfolgte eine Rast), erreichten wir am frühen Nachmittag die Bayreuther Hütte (1576 m) mit herrlichem Panoramablick über das Inn-, Ziller- und Alpbachtal. Freundlich wurden wir von den Wirtsleuten Susanne und Anton empfangen und alsbald in die Hüttenregeln eingeweiht. Hausgemachte Schmankerl (Kaspressknödelsuppe, Linsen mit Würstl, Jausenteller,…) wurden aufgetischt, und wer wollte für den gings danach noch zur Zireiner Alm mit dem türkisblauen See. Dieser Tag endete in fröhlicher Runde bei einem Stamperl Lärchen- (nicht Lerche!), Zirben-, oder Marillenschnaps.

Bei herrlichem Sonnenschein, nach ausgiebigem Frühstück starteten wir die Rundtour über den Rofan. Auf wunderschönem Höhenweg mit ständigem Tiefblick ins Tal war die Sonnwendbichlalm schnell erreicht. Grüne saftige Wiesen, mit glücklich grasenden Kühen und Ziegen, säumten unseren Weg. Ein gelber Enzian, später auch der gefleckte, wurde bestaunt. Nach der Schermsteinalm, die so schön war, dass ich beinah den Anschluss an die Gruppe verpasste, gings auf Schleichwegen, Steinschlaggefahr nicht ausgeschlossen!, hoch zum Krahnsattel. Von diesem Hochplateau aus hätte man etliche umliegende Gipfel erklimmen können. Über die Grubascharte mit Blick auf den Grubersee kamen wir unserem Ziel, der Rofanspitze (2259m) immer näher. Ständig hatte man einen Rund-Um-Blick mit atemberaubender Fernsicht auf die schneebedeckten Gipfel der höchstliegenden Bergketten (z. B. Kaisergebirge, Zillertaler Dreitausender, Tuxer Alpen). Ich konnte mich einfach nicht sattsehen! Am Gratweg zur Rofanspitz wucherten gelbe Trollblumen, begrenzt durch die Felswand zur Linken, steil abfallend. International gings am Gipfel zu, ein Engländer machte unser Gruppenfoto. Ein Gespräch über schlechtes Französisch, guten Gipfelschnaps und dass der freche Peter ja überhaupt keinen Schnaps verdiene, endete in einem großen Gelächter. Über die Bergflanke gings zum Schafsteigsattel, der wegen einer Schneewechte gesperrt war. Uns blieb nur der Weg über den Sagzahn (2238m). Auch nicht schlecht, denn der kleine Klettersteig zum Gipfel, mit Fixseilen und Steigbügeln, machte jedem sichtlich Spaß! Der Abstieg zu unserer Hütte über das Vordere Sonnwendjoch (2224m) erwies sich als
„längerer Hatscherer“, unten angekommen wurde die Getränkebar geplündert. Langsam erholte man sich auf der Sonnenterasse bei Kuchen, Brotzeitteller und Bier. An dem Abend fiel sicher jeder hundemüde ins Bett.

Am Freitag entschieden wir uns, wegen schlechter Wetterprognose, auf kürzestem Weg ins Tal abzusteigen. Nach einem Abschiedsessen im Landgasthof, der Gott sei Dank geöffnet war, gings für die meisten von uns wieder Richtung Heimat.

Herzlich bedanken möchte ich mich besonders bei Birgit, für ihre ruhige Art die Nerven zu behalten, musste doch des Öfteren auf den einen oder anderen, mich nicht ausgeschlossen, gewartet werden. Wieder einmal war es eine wunderschöne, abwechslungsreiche und abenteuerliche Tour von und mit Birgit!

Gerne wieder!, Margaretha
Fotos: Teilnehmer