Eisklettern Kolm Saigurn (2017)

Eisklettern in Kolm Saigurn
vom 16. – 19.02.2017

Teilnehmer:  Birgit, Karin, Max, Rudi und Hans

Bei herrlichem Sonnenschein und moderaten Temperaturen trafen wir gegen Mittag, personell kurzfristig etwas dezimiert, an unserem Domizil dem Ammererhof im hintersten Talschluß des Rauriser- Hüttenwinkltales ein. Die Eisarena Kolm Saigurn ist eines der eissichersten Wasserfall- Eisklettergebiete Österreichs, gut ein Dutzend Wasserfälle in unmittelbarer Nähe von Ammererhof u. Naturfreundehaus können wegen ihrer Lage als relativ lawinensicher betrachtet werden. Die maximale Kletterhöhe von zwei Seillängen sowie die kurzen Zu- und Abstiege lassen ein gewisses Gefühl von Gemütlichkeit aufkommen.

Unser erster Anlaufpunkt war auch diesmal wieder der Hauptfall. Es waren keine Kurse am Eisfall, so konnten wir zum Inspizieren und Einklettern die gesamte Breite des Wasserfalles nutzen. Auffallend war, dass an der Oberfläche sehr viel röhriges und brüchiges Eis vorhanden war, was sich wahrscheinlich nach dem letzten Föhneinfluss gebildet hat, entsprechend seitlicher Abstand und Aufmerksamkeit war beim Sichern gefragt.

Am Freitag zog es uns in den ersten Graben. Schon der Zustieg war interessant, statt wie gewohnt auf einer steilen Schneeauflage zu stapfen, ging es diesmal nicht ohne Steigeisen und Eisgeräte an die Wasserfälle zu kommen. Wieder hatten wir den Eisfall Golliwog´s Cakewalk (Golliwog ist evtl. eine Kinderbuchfigur einer britischen Illustratorin) für uns alleine. Da ein „Level 11 English- Participant“ unter uns weilte, waren wir eifrig dabei selbst in den Kletterrouten unsere Englisch- Vokabeln aufzufrischen und abzufragen. Als unser „Teacher“ auch noch sein selbst erfundenes und veränderbares Selbstsicherungstool mittels „wood plate“ und Reepschnur „Quicky Stick“ nannte, waren wir alle der Meinung, dem 12. Level steht nichts mehr im Wege. Vor dem Rückweg stiegen wir in die etwas leichtere Route „Tauerngold“ ein, wo auch unsere Skitourengeherin Birgit ihren Einstieg ins Eisklettern fand.

Der Samstag Morgen bescherte uns nicht nur 15cm Neuschnee, sondern auch eine hohe Kurs-Frequentierung an den Eisfällen. Am Barbarafall platzierte sich eine 12köpfige Gruppe mit 4 Seilen in der Breite, für uns blieb nur noch der unbequeme linke Wandteil zur Verfügung. Nach unserem Durchstieg und einem schnellen Abseilmanöver hatten wir die Nase voll und zogen uns zur Nachmittags- Siesta auf den Ammererhof zurück, mit dem Gedanken abends mit Stirnlampe an Hauptfall und Eisturm zu klettern.

Zweieinhalb Tage zu klettern hinterlässt so seine Spuren, nicht nur die Müdigkeit steckt in den Knochen, das ein oder andere Zipperlein meldet sich früher oder später. Angefangen von einer überlasteten Schulter, einer schmerzenden Hüfte, einem stechenden Fersensporn oder einer brennenden Zunge (hat sich jeweils abends beim Umtrunk gebessert) war alles dabei. Der Sonntag Vormittag diente dann nur noch zum Relaxen. „Sche war`s, Zirbe und Heidelbeere  schmeckten hervorragend, und die Truppe vom Ammererhof hat uns wie immer bestens betreut. Danke auch an Max, unserem souveränen Dauerfahrer.“

Bericht u. Fotos:  Hans