Eisklettern Kolm Saigurn (2016)

Eisklettern in Kolm Saigurn

vom 18. bis 21.02.2016

mit Karin, Peter, Rudi, Max, Erich u. Hans

Die Entscheidung einen Tag früher zu fahren war wieder mal wertvoll und gold richtig. Klapperte man im Vorfeld per Internet die Hotspots der Eiskletterzene ab, so blieben nur wenige wertvolle Ziele übrig, darunter natürlich unsere Destination Kolm Saigurn. Nach der ersten Kohlehydrat-Stärkung (Leberkäs mit Ei) im Ammererhof gingen wir motiviert und ehrgeizig direkt an den Kolm Saigurn Hauptfall. Wie ständig auf der Webcam zu sehen, präsentierte sich der Eisfall von seiner prächtigen Seite, die Eisstruktur hatte sich gut und variabel aufgebaut. Ohne auf irgend jemand Rücksicht nehmen zu müssen, konnten wir unsere Kreativität voll ausspielen. In zentralen Linien oder unbequemen Quergängen kletterten wir so lange die Kräfte reichten. Mit wenig Vor-Training konnte es natürlich schnell passieren, dass die eine Expresse oder Eisschraube den Boden aufsuchte, was gleichzeitig den Kollegen abends einen Heidelbeer oder Zirbenschnaps einbrachte. Erstaunlich, wie akribisch die Seilschaften von den Kollegen diesbezüglich beobachtet wurden.  

Am Freitag zog es uns in den ersten Graben. Schon der Zustieg war idyllisch und beeindruckend, eine tiefe und steile Schneespur führte zu den Eisfällen namens Just Jak It und Gollings Cakewalk, die beide im 4er Schwierigkeits- Bereich liegen. Auch hier waren die Routen Dank der lokalen Bergführer hervorragend mit neuen Bohrhaken- Abseilständen eingerichtet. Nach ein paar Umwegen traf auch unser Nachzügler Erich ein. Er brachte gleich mal wieder richtig Schwung und Inspiration in das Leben eines Eiskletterers. Dies war zwar kein Ausbildungskurs, aber abends gab es trotzdem eine tiefere Einweisung, was man mit einem Handy alles so anfangen kann, bzw. was per App alles so verschickt wird. 

Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass von Samstag bis Sonntag die Eisfälle von mehreren Kursen belegt sind. Um das ganze Geschehen etwas zu entzerren, stiegen wir zum Barbarafall auf. Neben zwei weiteren Seilschaften machte uns zunächst die Kälte und das harte und teils plattige Eis zu schaffen. Schon nach wenigen Metern waren unsere Finger klamm. Bei 5 Seilen im Barbarafall ist gegenseitige Rücksichtnahme gefragt. Peter machte zum Schluß noch seinen ersten Eisklettervorstieg, was abends natürlich entsprechend gefeiert werden musste.

Sonntag vormittag: Die Temperaturen stiegen, nachts hatte es geregnet. Für den Plan, am Eisturm zu klettern, konnten wir uns nicht mehr aufraffen, wir zogen eine leichte Wanderung zu den Durchgangalmen vor. Demütig beobachteten wir aus sicherer Entfernung die zahlreichen Lawinenabgänge in den Osthängen des Hocharn.

Es waren 4 sportliche und genussvolle Tage, wie immer bestens betreut und versorgt durch das Team des Ammererhofes. Vielen herzliche Dank an Luise, Miriam, Heli, Mia und Nima und unseren Dauer- Fahrer Max.. Auch viele Grüße an unsere Passauer Eiskletterkollegen an dieser Stelle, die es sich nicht nehmen ließen, unserem lädierten „Schneeleopard“ einen Genesungstrunk zu spenden. 

Bericht u. Fotos: Hans Bredl