Ortsgruppe unter neuer Führung (2012)

Alpenvereins- Ortsgruppe unter neuer Führung

Gerd Walter übergibt an Hans Bredl – Vortrag über Ecuadorreise

aus dem Bayerwaldbote vom 10.05.2012 von Claudia Winter

Vor 14 Jahren hat der Kirchberger Gerd Walter innerhalb der Sektion Deggendorf des Deutschen Alpenvereines die Ortsgruppe Regen gegründet und all die Jahre umsichtig geleitet. Jetzt gab der 63-Jährige sein Amt in die Hände von Hans Bredl aus Regen.

Am 09.März 1998 hatte der Alpinist Gerd Walter einen Aufruf zur Gründung einer eigenen Alpenvereins- Ortsgruppe in Regen gestartet. 36 Sektionsmitglieder waren zur ersten Versammlung gekommen und bis heute werden die monatlichen Treffen von 40 bis 50 Mitgliedern besucht. Für viele ist der Sitz der Sektion Deggendorf, der inzwischen 2200  Mitglieder angehören, einfach zu weit weg. Gerd Walter hat für die Ortsgruppe ein eigenes Programm zusammengestellt. Die Gründungsmitglieder erinnern sich noch ganz genau an die erste Wanderung auf den Rachel. Aber nicht nur die Bayerwaldberge wurden erkundet, es ging weit in die Welt hinaus und hinauf, sogar der Mont Blanc wurde bestiegen. Die Ortsgruppe hat eigene ehrenamtliche Führer und Übungsleiter ausgebildet und deckt ein breites Spektrum ab, vom Wandern und Bergsteigen übers Klettern und Mountainbiken bis hin zum Skibergsteigen, Eisklettern und Hochtouren. Gerd Walter war immer bemüht um eine familiäre Atmosphäre und das Wohlergehen seiner Truppe lag ihm sehr am Herzen. „Seid ihr alle glücklich?“ – Dieser Spruch gehörte obligatorisch zu allen Unternehmungen dazu.

In der jüngsten Monatsversammlung gab Gerd Walter nun den Vorsitz in jüngere Hände. Das einstimmige Votum der Versammlung hat Hans Bredl erhalten. „Es ist mir wichtig, die  Ortsgruppe in gute Hände zu übergeben, dass alles positiv weiterläuft“, sagte Gerd Walter. Den Stabswechsel vollzog er, indem er die schweizer Glocke, die er von der  Ortsgruppe bei einer Fahrt nach Grindelwald erhalten hatte, an Hans Bredl überreichte. „Diese Glocke soll immer beim Leiter der Ortsgruppe bleiben“, betonte Walter und wünschte Bredl alles gute im neuen Amt. Hans Kürschner dankte Gerd Walter im Namen der Sektion Deggendorf für die geleistete Arbeit. Der Ortsgruppenvorsitzende gehört Kraft seines Amtes automatisch auch der Vorstandschaft der Sektion an.

Hans Bredl ist seit 2002 Mitglied im Alpenverein. Er ist als Hochtourenführer aktiv, ein begeisterter Kletterer und in jüngster Zeit hat er sogar das Eisklettern für sich entdeckt. Im Februar war Hans Bredl mit einer Gruppe Gleichgesinnter in Ecuador unterwegs. Über diese Reise hat er bei der Ortsgruppenversammlung einen kurzweiligen und beeindruckenden Vortrag gehalten.

Die 16-tägige Bergreise führte fünf Mitglieder der Sektion Deggendorf/Ortsgruppe Regen (Erich Binder, Werner Simmet, Ernst Bogner, Rudi Aschenbrenner und Hans Bredl) ins Land  am Äquator nach Ecuador. An der Avenida de los Vulcànos (Strasse der Vulkane) stehen einige hohe und auch gletscherbedeckte Vulkane, dessen Besteigungen ins Auge gefasst wurden. Schon bei der Landung in der Andenmetropole Quito auf 2950m verspürten die Bergsteiger die dünne Luft. In der nördlichen Provinz Imbabura wurden die ersten Akklimationstouren um  die Lagune Mojanda 3750m und Fuja Fuja 4279m gestartet. Die subtropische Klimazone beeinduckte die Waidler mit einer bunten und vielfältigen Flora. Eine weitere Eingehtour auf  den 4781m hohen noch aktiven Vulkan Gua Gua Pinchincha, sorgte mit zwei unmittelbaren Blitzeinschlägen für einen rasanten Abstieg.  Auf der Pan America ging es weiter nach Süden. Mit einer 10 stündigen Tour wurde die Überschreitung des Illinza Norte 5126m absolviert. Aber auch die kulturelle Erholung kam nicht zu kurz. Zwischen den Touren besuchte man  den größten Handelsmarkt in Otavalo, mischte sich während der Stadtbesichtigungen unters Volk, fuhr mit der Eisenbahn zur legendären Nariz del Diablo (Teufelsnase), oder  schlenderte einfach durch die andinen Dörfer der Sierra – immer das große Ziel, die Besteigung des 5897 Meter hohen Cotopaxi, vor Augen. Die Voraussetzungen für den ersten  Besteigungsversuch des Cotopaxi waren alles andere als günstig. Im Vorfeld auftauchende Krankheitssymptome und ungünstige Wetterverhältnisse sorgten für einen Abbruch auf knapp  unter 5400m. Nach einer Regenerationsphase in Banos und Riobamba wurde von Erich  Binder und Werner Simmet erneut ein  Versuch gestartet. Nach siebeneinhalb Stunden Aufstieg und 1100 Hm, standen sie überglücklich am Gipfel des Cotopaxi.

 

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