Bergtour Mannlgrat (2006)

Bergtour in den Berchtesgadener Bergen Mannlgrat – Hoher Göll – Stahlhaus – Kleine Reibn vom 23.09. bis 24.09.2006

Ganz schön ins schwitzen kam der Organisator für diese Bergtour, da sich 19 Teilnehmer anmeldeten und 10 Teilnehmern abgesagt werden mußte. Vom Pkp. Obersalzberg fuhren wir in zwei Gruppen mit dem Elektro- Bus hoch zum Kehlstein Pkp. und anschließend mit dem Messing-Lift die restlichen 124 Meter bis zum Kehlsteinhaus, auch Hitlers Teehaus genannt. Hier konnten wir schon erahnen, welcher Ausblick uns in den nächsten beiden Tagen erwarten wird.

Vom Touristenrundweg aus starteten wir bergauf zum Mannlgrat. In stetigem auf und ab durchstiegen wir einen Steig, der mit Eisenstiften und Drahtseilen gesichert war, und ständig auf der Ost – bzw. Westseite des Grates bis zur Mannlscharte gequert werden musste . Die schroffen Zinnen der Mannlköpfe wurden vom Steig kontinuierlich elegant umgangen, wobei auch zweimal durch  Felslöcher oder Felsenfenster gekrabbelt werden mußte. Zum Schluß des 1,5km langen Klettersteiges mußte ein Kamin durchklettert werden, der sich steil bis zum Grat zog, von wo auch die Schusterroute, die ihren Ausgangspunkt am Purtschellerhaus hat, in den Steig einmündet. Auf dem immer breiter und flacher werdenden Bergrücken ging es dem Gipfel entgegen. Nach ca. 3 Stunden wurde der Hohe Göll, 2522 m, erreicht. Die meisten waren von dem herrlichen Bergpanorama überrascht, das man mit vielen Gleichgesinnten und einer entsprechend ausgiebigen Gipfelrast genießen konnte.

Einen starken Eindruck hinterließ die nun folgende überschreitung des kompletten Göllstockes. Zunächst auf einem rasch absinkenden Grat gegen Südosten, dann, bei der Gratgabelung, auf dem Kl. und Gr. Archenkopf über eine ausgesetzte, aber unschwierige Stelle zum Brettriegel und weiter zum Hohen Brett 2338 m. Hier genoß man nochmals eine längere Rast. Ab jetzt sank der Steig übers Jägerkreuz; Hörnlbrett und Pfaffenkegel ins Torrener Joch ab. Nach 7 1/2 Stunden erreichten wir das Stahlhaus, 1733 m, wo wir gleich kräftig unseren Durst löschten.

Nach dem Beziehen der vorbestellten Zimmer saßen wir noch gemütlich beisammen und planten die Tour für den nächsten Tag. Bei strahlend blauen Himmel stiegen wir von der Hütte übers Teufelsgamäuer in 1 1/2 Stunden zum Gipfel des Schneibstein, 2275 m, der uns neben einem herrlichen Rundumblick auch einen Einblick in die gestrige Wegstrecke erlaubte. Der Weiterweg auf der Kl. Reibn erfolgt genau wie die Skitour im Winter.

Abseits des Weges konnten wir zahlreiche Schneehühner und Steinböcke beobachten. Durch die Windscharte stiegen wir zum idyllischen Seeleinsee zur nächsten Rast ab. Die Route führte nun westlich weiter durch die Tauernwand und anschließend in nördlicher Richtung zur Priesbergalm, wo wir mit einem genialen Blick auf den Watzmann unseren Durst löschten. über Brantweinbrennhütte und der Jenner Mittelstation ging es zum Pkp. Hinterbrand, 1120 m, den wir nach 7 3/4 Stunden erreichten.

 

Sepp Plötz