Alaska auf einsamen Pfaden (2013)

 

Alaska auf einsamen Pfaden

 

ein Bildervortrag von Reiner Karsch am 29.04.2013 im Haus der Bienen

 

Statistisch gibt es in Alaska nur rund einen halben Menschen pro km². Doch in den schönsten Teilen des Landes kann es in den kurzen Sommern zu störenden Menschenansammlungen kommen. Überfüllte Campingplätze und der Lärm von Autos, Eisenbahn und Kleinflugzeugen sind nicht gerades das was man in der Wildnis Alaskas erwartet.

Davon ist auch Nordamerikas höchster Berg, der Mount McKinley, betroffen. Bergsteiger aus aller Welt wollen ihn einmal im Leben bestiegen haben. Sie treffen sich auf der Hauptroute zu hunderten. Im zeitigen Frühjahr und Ende September Anfang Oktober sind kaum Touristen unterwegs und auch die lästigen Mücken haben sich zurückgezogen. Zwei Frühjahrswanderungen in die Talkeetna Mountains und in den Denali Nationalpark (NP). Die Zeltheringe müssen mühsam in den noch bis oben harten gefrorenen Permafrostboden getrieben werden. Garantiert sind absolute Ruhe, kalte Nächte und gefährliche Wildbäche unter brüchigen Eisdecken. Die Grizzly Bären erwachen aus dem Winterschlaf und rutschen mit dem Fell wie mit einem Schlitten über die steilen Schneefelder. Dallschafe, Elchkühe und viel andere Tier bekommen ihr Jungen. Wölfe suchen nach leichter Beute.

Der Wrangell-St.Elias NP wurde 1980 gegründet. Zusammen mit dem Kluane NP und zwei weiteren Parks ist ein Schutzgebiet von 10 Millionen Hektar entstanden. Zusammen mit einem Freund folgte Reiner Karsch den Wegen der früheren Bergleute zu einer Kupfermine hoch in den Bergen. Der Betrieb wurde 1937 eingestellt. Die Holzbrücken der Eisenbahn und die hölzernen Betriebsgebäude werden derzeit von Parkverwaltung für die Nachwelt konserviert.
 
Im Katmai NP sind die Bären beim Fischen. Hier sind im September noch viele Parkbesucher anzutreffen. Unter der Aufsicht von erfahrenen Rangern beobachten Touristen die Braunbären in freier Wildbahn. Tausende Hektar vom Borkenkäfer rot gefärbter Fichten fallen niemand auf. Die Bären ziehen die ganze Aufmerksamkeit auf sich.

Kurz vor dem Einbruch des Winters strahlt die Tundra im kräftigen Rot der Zwergbirken und im leuchtenden Gelb der Weiden. Im Denali NP thront der früher nach dem Politiker McKinley benannte Berg (6193m) in reinem Weiß seiner Gletscher souverän über der Landschaft. Seit im Jahre 1980 der Park in seiner Größe verdreifacht wurde spricht man wieder vom Denali, wie ihn die Ureinwohner nannten, das heißt einfach „Der Hohe“. Mit Genehmigung der Parkverwaltung und nach eingehender Belehrung über das richtige Verhalten in der Wildnis geht eine Wanderung zum Primrose Ridge. Es ist Elchbrunft. Das Zelt wird am Rande eines (gesperrten)Brunftgebietes auf geschlagen. Elche kommen und gehen. In der Felsenzone sind die weißen Dallschafe leicht zu beobachten. Am Nordfuß des Denali liegt der Wonder Lake und nahe dabei ein einsamer Campingplatz für nur 28 Zelte. Schon die 136 km lange Fahrt mit dem Camper-Bus auf der einzigen Straße des Parks ist ein Erlebnis. Tausende Hektar unberührter Landschaften um den Campingplatz laden zu langen Wanderungen in die herbstliche Tundra ein. Hier kann man tagelang wandern, zahlreiche Tierarten beobachten und kaum einen Menschen zu treffen.

 

Foto von Reiner Karsch u. Alois Wenig

 

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