Schachten- Wanderung (2010)

 

Führung: Pius Füller
Eckdaten: Sepp Plötz,
Text: Regine Steib

 

Teilnehmer: 20 Ortsgruppler plus zwei Gäste aus Niederalteilch
(Pius, Gerlinde, Monika, Hans B., Anita, Helmut, Sepp K., Daniela, Uwe, Rudi S., Sepp P., Hans Bun., Birgit, Irene, Irma, Irene, Franz, Regine, Bettina , Holger plus Marianne und Franz aus Niederalteich).

 

Am Sonntag, 3. Oktober, 10 Uhr treffen wir uns in Buchenau zur Schachtenwanderung. Bei der Suche nach einem Parkplatz wächst immer mehr die Vermutung: wir werden heute wohl nicht ganz allein mit der herbstlichen Pracht sein. Der Oktober zeigt sich von seiner herrlichsten Seite: Es ist mild und sonnig, das Laub beginnt in warmen Farbtönen zu leuchten. Es duftet nach Tau und fallenden Blättern. Unser Weg führt am Pommersbach entlang zum Lindberger Schachten 1120m. Spätestens jetzt haben alle Betriebstemperatur erreicht und das ein oder andere Schweißtröpfchen wird im Tuch versenkt. Eine kleine Pause wird mancherorts genutzt um Heidelbeeren zu pflücken und sich vom Morgenkaffee zu verabschieden. Wir passieren die Diensthütte, laufen einen wunderschönen Steig durch raschelndes Laub zu einem Ort, der sich „In der Gruft“ nennt, aber seinen Namen nicht verdient, zumindest heute nicht. Ein entgegenkommender Wanderer fragt uns: „Sucht ihr die Einsamkeit?“ Wir schmunzeln angesichts unserer 22köpfigen Runde. Vielleicht kann man so etwas wie Einsamkeit auch in Gesellschaft finden? Denn trotz der stark frequentierten Wege ist etwas spürbar wie: in wenigen Stunden wird es hier wieder absolut einsam sein.

Unweit vom Enzianfilz verändert sich die Landschaft schlagartig: Windwurf- und Borkenkäferflächen so weit das Auge reicht. Auch der Mensch hat ordentlich dazu beigetragen, dass aus Wegen Äcker geworden sind. Die optimistischeren Gemüter schwärmen von toller Fernsicht. Und wir alle genießen die Sonne. Wir erreichen den an der Grenze liegenden „16er Stein“ (1280m). Über Bohlensteige laufen wir durch diverse Filze zum kurzfristig umbenannten Kohl(dampf)schachten, wo die heiß ersehnte Brotzeit knurrende Mägen besänftigt. Wie im Englischen Garten sitzen Menschengrüppchen in den hellen Grasflächen versenkt und knabbern an ihren Broten. Auf den knorrigen Ästen der liegenden Bäume werden die Sitzplätze knapp. Zwei und ein versteckter Flachmann machen die Runde und helfen den Verdauungsvorgängen auf die Sprünge. Bei tiefblauem Himmel und milden Temperaturen kommt ein Stündchen angenehmer Trägheit auf.

Doch der Schweinebraten ruft. Nach ein paar uuhs und oohs erheben wir uns und wandern an alten Buchen vorbei, Latschenfilze und Hochmoore durchquerend zum Hochschachten. Noch ein schöner Blick zum Arber, dann geht’s hinunter zum Trinkwasserspeicher. Der Wind lässt das Laub noch ein bisschen rauschen, erst wenige Blätter liegen am Boden.  Auf dem Weg zurück nach Buchenau werden unsere Schritte schneller. Kurzer Zwischenstopp: das Erntedankfest in Buchenau: dort ist Gerd Walter mit seinem „Bienenstand“ und spendiert noch einen Honigwein. Lecker! Zum krönenden Abschluss nach 6,5h Gehzeit kehren wir in Spiegelhütte zum Reindlessen ein. Fleisch, Knödel und Kraut soviel das Herz begehrt.  „Da Woid is sche“, möcht man auf Weg nach Hause singen.

 

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